PD Dr. med. Joji Benjamin Kuramatsu
Bild: Nina Malotta

PD Dr. med. Joji Benjamin Kuramatsu

Thiersch-Preis der Medizinischen Fakultät

Korrelation von klinischen Parametern und Therapiestrategien mit funktionellem Outcome nach intrakraniellen Blutungen


Die Straße von Messina zwischen Scylla und Charybdis – bietet eine passende Analogie zu der Behandlung von älteren Schlaganfallpatienten, da meist ein therapeutischer Weg gefunden werden muss, um das hohe thromboembolische Risiko gegenüber einem hohen Blutungsrisiko zu balancieren. Insbesondere war die Behandlung der gefürchtetsten iatrogenen Komplikation (die Hirnblutung unter oraler Antikoagulation) bislang ohne hohe Evidenz. Herrn Kuramatsu gelang es bislang ungeklärte Fragestellungen der Akut- und Langzeitbehandlung jener Patienten zu beantworten. Es konnten erstmal konkrete Behandlungsvorgaben im Rahmen des Gerinnungsmanagement dargestellt werden, um die gefürchtete Nachblutung zu minimieren. Ebenso wurde ein Risiko-Nutzen-Profil für überlebende Patienten nach einer stattgehabten Hirnblutung, die eine Dauertherapie mittels Antikoagulation bedürfen, etabliert und mit klinischen Endpunkten korreliert. Hier zeigte sich eine Überlegenheit zugunsten einer Wiederaufnahme einer oralen Antikoagulation, hinsichtlich der Reduktion von thromboembolischen Ereignissen, mit einer Reduktion der Langzeit-Sterblichkeit sowie einem verbesserten funktionellen Status, ohne dass dadurch signifikant häufiger Blutungskomplikationen zu verzeichnen wären. Die identifizierten Effektgrößen der verschiedenen Publikationen dienen und dienten bereits dazu weitere prospektive Studie zu planen und umzusetzen.

Joji Benjamin Kuramatsu und Joachim Hornegger
Bild: Giulia Iannicelli/FAU

Vita


Joji Benjamin Kuramatsu, geboren in München, studierte Medizin an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg sowie an der Tsukuba University in Japan als auch an einer der renommiertesten Amerikanischen medizinischen Fakultäten der Washington University in St. Louis. Neben der Approbation in Deutschland hat er zudem amerikanische Examen abgeschlossen, betreut aktuell als Oberarzt und weitergebildeter Intensivmediziner die hiesige Intensivstation der Neurologischen Klinik und ist federführend eingebunden in diverse prospektive und randomisierte intensivmedizinische Studien (u.a. IITs). 2011 promovierte er an der Neurologischen Klinik von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Stefan Schwab bereits zu dem Thema des hämorrhagischen Schlaganfalls und in der Fortführung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit gelangen ihm über die letzten Jahre diverse hochrangige und übergeordnete Publikationen (~ 300 Impact-Punkte), welche 2018 in der Habilitation mündeten. Seine Arbeitsgruppe (Klinische und Experimentelle Schlaganfallforschung), zusammen geleitet mit Prof. Dr. Dr. Hagen B. Huttner, beschäftigt sich umfassend mit der Behandlung und Pathogenese des hämorrhagischen Schlaganfalls und es konnten ertragreiche nationale und internationale multizentrische Kooperationsprojekte realisiert werden.