#FAUinnovator 2023

Auch in diesem Jahr lenkte die Universität bei ihrem Dies academicus den Blick auf besonders kreative Köpfe: die #FAUinnovator des Jahres.

Kategorie research: Prof. Dr. Meinard Müller

Meinard Müller
(Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

„Musik und Informatik sind kein Widerspruch“, sagt Meinard Müller. „Im Gegenteil – wir können das eine nutzen, um das andere besser zu verstehen.“ Der Professor für Semantische Audiosignalverarbeitung will mit Instrumenten der künstlichen Intelligenz charakteristische Merkmale und verborgene Beziehungen in komplexen musikalischen Werken entschlüsseln. Müller arbeitet an den International Audio Laboratories Erlangen, einer gemeinsamen Einrichtung der FAU und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS. In seiner aktuellen Forschung hat der Informatiker die Vielschichtigkeit des Lernbegriffs im Visier: Er nutzt Deep Learning zur Analyse von Musikdaten und will so einen Beitrag zu den Digital Humanities leisten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zugleich neue Impulse für die KI ganz allgemein geben.

Kategorie alumni: AMPERIAL Window Technologies

AMPERIAL team
(Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

Eine Folie, die den Wärmeanteil der Sonneneinstrahlung reflektiert, das Tageslicht jedoch passieren lässt – das ist das Produkt der AMPERIAL Window Technologies. „Die Sonne heizt Räume über Fenster und Glasfassaden stark auf, und die Kühlung verbraucht viel Energie“, sagt Geschäftsführer Matthias Trost. „Unsere Folie kann die Aufheizung im Gebäude um bis zu sieben Grad Celsius und den Stromverbrauch um bis zu 26 Prozent reduzieren.“ Trost studierte International Business Studies an der FAU, arbeitete kurz bei einer Bank und entdeckte dann die lebhafte Start-up-Szene im Nürnberger Gründerzentrum ZOLLHOF für sich. Hier lernte er Niall Killilea, Katja Wadlinger und Dr. Olaf Weiner kennen – schnell war die Idee geboren, gemeinsam einen nachrüstbaren Hitzeschutz für Gebäude zu entwickeln. Die transparente Folie besteht aus einem neuen nanotechnologischen Material, die Vorarbeiten erfolgten in der FAU-Forschungsgruppe „Solution Processed Semiconductors“ am Energie Campus Nürnberg.

Kategorie students: Bernadette Rauscher

Bernadette Rauscher
(Bild: FAU/Giulia Iannicelli)

Was ist rechtsextreme Gewalt – und wie bringt man Jugendliche dazu, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen? „Der Schulalltag bietet dafür zu wenig Raum“, sagt Bernadette Rauscher. Die Studentin des Masterstudiengangs Theater – Forschung – Vermittlung an der FAU entschied sich für einen künstlerisch-kreativen Zugang zu diesem Thema: Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Weißenburg produzierte sie das Hörfeature „Warum hört das nicht auf zu brennen? Oder: Vom Gestern im Heute. Auf den Spuren des NSU“. Darin geht es um die Aufarbeitung der Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), die am 9. September 2000 in Nürnberg begannen. Ein gutes halbes Jahr war die Projektgruppe beschäftigt: „Wir haben Interviews geführt, die Tatorte in Nürnberg besucht, Workshops gemacht“, erzählt Rauscher. „Und wir haben immer versucht, unsere Erkenntnisse – und das, was sie bei uns auslösen – zu reflektieren.“ Am 22. Jahrestag des Anschlags auf Enver Şimşek, das erste von zehn Mordopfern des NSU, wurde das Feature bei „Radio Z“ in Nürnberg erstmals gesendet.

 

alle Reden und Beiträge 2023