FAU Innovators 2025

Auch in diesem Jahr lenkt die Universität bei ihrem Dies academicus den Blick auf besonders kreative Köpfe: die FAU Innovators.

Dr. Johanna Geiß

Ausgezeichnet in der Kategorie „Forschung“: Mit dem Start-up Pelora entwickelt sie ein System, das Objekte und Geräte präzise ortet.

©StMWK/Andreas Gebert

In ihrer Dissertation hat Johanna Geiß untersucht, warum Sensoren in Autos Hindernisse manchmal falsch erkennen und wie Werkstätten diese Fehler beheben können. Dafür wurde sie mit dem Hightech-Preis Bayern der Bayerischen Staatsregierung in der Kategorie „Absolventenpreis“ geehrt.

Zuvor hat sie – ebenfalls an der FAU – im Bachelor Medizintechnik studiert und später den Master in Elektrotechnik gemacht. Dass sie sich schließlich doch dafür entschieden hat, liegt an der Begeisterung für ihr Forschungsgebiet, mit dem sie einen großen Beitrag zu mehr Sicherheit auf der Straße leistet.

Doch Forschung allein genügt ihr nicht. Gemeinsam mit Kollegen gründete sie nach ihrer Dissertation Pelora, ein Start-up, das am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik ansässig ist. Pelora entwickelt eine Infrastruktur, mit der sich Bluetooth-Signale handelsüblicher Geräte in exakte Positionsdaten umwandeln lassen. Lagerhalle, Supermarkt, Kuhstall – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, zum Beispiel um anonymisierte Kundenströme im Supermarkt zu analysieren.

 

Ediz Osman

Ausgezeichnet in der Kategorie „Studierende“: Er brennt für Luftfahrttechnik und baut funktionsfähige Jet-Prototypen.

©FAU/Giulia Iannicelli

Der 21-Jährige studiert Maschinenbau an der FAU und baut seit seiner Kindheit Flugzeugmodelle. Aktuell tüftelt er an einem umweltfreundlichen VTOL-Jet, kurz für „Vertical Take-Off and Landing“. Flugzeuge mit der Fähigkeit zu schweben gibt es schon im Ansatz.

Mit seinem selbst entwickelten Modell trat er bei „Jugend forscht“ an und marschierte durch alle Wettbewerbsstufen. Erst wurde er Regional- und Landessieger in Bayern und gewann schließlich das Bundesfinale im Fachbereich Technik.

Das Besondere an seinem Projekt: Die Triebwerke seiner VTOL-Modelle lassen sich um 90 Grad schwenken, sodass die Maschine sowohl wie ein Hubschrauber schweben als auch wie ein Jet fliegen kann. 3D-gedruckt, verkabelt und getestet hat er alles im Keller seiner Eltern. VTOL-Jets brauchen keine Start- und Landebahn, wodurch sie – unabhängig von Flughäfen – alle Ziele innerhalb ihrer Reichweite erreichen können.

Große Visionen für die Zukunft

An der FAU erweitert er nun sein theoretisches Fundament. Besonders faszinieren ihn die Fächer Werkstoffkunde und Produktionstechnik. Sie haben einen direkten Bezug zu seiner Arbeit mit den Modellen. Praktische Seminare nutzt er, um die Prozesse für seine Jets zu optimieren. Mit Blick in die Zukunft denkt er schon jetzt über Modellvarianten mit Wasserstoffzellen und Solarantrieb nach.

 

Jana Forkel

Ausgezeichnet in der Kategorie „Alumni“: Grimme-Preis-ausgezeichnete Drehbuchautorin, die zeigt, wie man sich mit Humor und Haltung selbst schweren Themen nähern kann.

©FAU/Giulia Iannicelli

Im April 2025 hat Jana Forkel für das Drehbuch zur Serie „Angemessen Angry“ den Grimme-Preis gewonnen. Der Grimme-Preis ist die bedeutendste Ehrung für Fernsehsendungen in Deutschland. In der Liste aller Grimme-Preisträger/-innen steht Forkels Name gleich zweimal: in den Kategorien „Fiktion“ und „Publikumspreis“.

An der FAU belegte sie Theater- und Medienwissenschaften sowie English and American Studies. Schnell zog es sie zu „funklust“, den Campusmedien an der FAU. „Angemessen Angry“ erzählt von sexualisierter Gewalt an Frauen – ein schweres Thema, das Forkel und ihre Co-Autorin Elsa van Damke bewusst anders angepackt haben. Der Humor ist dabei kein billiger Gag, sondern eine Art Solidaritätsbekenntnis – von Betroffenen für Betroffene.

Heute arbeitet Jana Forkel in einem Autor/-innen-Kollektiv und schreibt überwiegend Exposés. Nicht alles davon wird im Moment bezahlt. Doch genau darin liegt für sie der Reiz: Geschichten zu finden, die sonst niemand erzählt.

 

 

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